Dienstag, 2. Oktober 2012

Das Wandern ist des Müllers Lust!


Wandern - kann das eigentlich so richtig anstrengend sein? Bis zu diesem Sonntag hatte ich eher sehr idyllische und bequeme Gedanken, wenn es um dieses Thema ging. Als ich in der 4. oder 5. Klasse war, bin ich mit meinen Großeltern in den Urlaub zum Wandern ins Karwendelgebirge. Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern und wir haben einige Touren auf die Berghütten unternommen; damals war es für mich keinerlei Problem den Hang hochzurennen und als allererster die Aussicht zu genießen. Meine Oma und Opa kamen dann erst etwas verspätet, aber das war okay.

Valentin, Rahel, Timo, Matze, Lea und ich
Am Sonntag war es anders. Zusammen mit fünf  Deutschen - zum Teil "Schüler" aus der Sprachschule- war ich im "Parque Nacional La Campana" und natürlich wollten wir den Berg "La Campara" (über - 1900 Meter) bezwingen. Dazu mussten wir zuerst über drei Stunden mit dem Bus fahren, da wir die Haltestelle dezent um eine halbe Stunde verschlafen haben und dementsprechend auch erst um 11 Uhr am Fuße des Berges ins Abenteuer starten konnten. Der Weg war zum Glück gut ausgeschildert, dennoch gab es sehr steile Passagen und die Aussicht war "solala", da wir durch eine zähe Nebel-/Wolkendecke wandern mussten ehe sich für einige Minuten die Sonne zeigte. Da wurden dann auch die meisten Bilder geschossen und dann wurde weiter geklettert. Es war richtig anstrengend, schweißtreibend und ein wenig wie Joggen, nur das es sich über mehrere Stunde erstreckte.
Leider haben wir es am Ende doch nicht bis zum Gipfel geschafft, weil wir es sonst nicht mehr bis zum Einbruch der Dunkelheit ins Tal geschafft hätten, aber immerhin kamen wir bis auf eine Höhe von 1400 Meter (das Tal lag auf 400 Metern), wo eine Schild mit einem Auszug aus Darwins Tagebuch angebracht ist. Dieser war auch schon vor längerer Zeit an diesem Ort und hat damals die Aussicht vom Berg her genossen. Das haben wir leider nicht tun können aber trotzdem war das Gemeinschaftserlebnis sehr schön. Seit dieser Tour bin ich auf alle Fälle der Auffassung, dass Wandern ein harter Sport ist und die bequemen Gedanken von früher sind nun dem  Schweiß und der schweren Beinarbeit, die damit verbunden sind, gewichen. Am Montag waren wir alle ein wenig kaputt und ich habe Muskeln in meinen Körper gespürt - beziehungsweise Schmerzen gehabt - die ich vorher gar nicht kannte.

Leonie, Rahel und Matze haben mir schon gesagt, dass sie den Berg - koste es auch noch so viel Anstrengung - sobald wie möglich bezwingen wollen. Ich bin gespannt, ob ich dafür die Motivation haben werde. Bei einer Tour durchs Karwendelgebirge wäre ich aber bestimmt nochmal mit dabei! Ich muss gestehen, dass ich während des Wanderns sehr oft an die guten alten Zeiten in Südtirol und Österreich denken musste. 


Auf dem Weg in Richtung Gipfel
Kaum war die Sonne draußen, wurde auch schon fleißig "geknipst"

Darwin Schild
Bis ganz nach oben haben wir es leider nicht geschafft
Die letzten 750 Meter wären sehr steil geworden

Für kurze Zeit hat man sich wie in einem Flugzeug gefühlt
 
Aussicht ins Tal

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