Wandern - kann das eigentlich so richtig anstrengend sein?
Bis zu diesem Sonntag hatte ich eher sehr idyllische und bequeme Gedanken, wenn es um
dieses Thema ging. Als ich in der 4. oder 5. Klasse war, bin ich mit meinen
Großeltern in den Urlaub zum Wandern ins Karwendelgebirge. Daran kann ich mich
noch sehr gut erinnern und wir haben einige Touren auf die Berghütten
unternommen; damals war es für mich keinerlei Problem den Hang hochzurennen
und als allererster die Aussicht zu genießen. Meine Oma und Opa kamen dann erst
etwas verspätet, aber das war okay.
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Valentin, Rahel, Timo, Matze, Lea und ich
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Am Sonntag war es anders. Zusammen mit fünf Deutschen - zum Teil "Schüler" aus der Sprachschule- war ich im
"Parque Nacional La Campana" und natürlich wollten wir den Berg
"La Campara" (über - 1900 Meter) bezwingen. Dazu mussten wir
zuerst über drei Stunden mit dem Bus fahren, da wir die Haltestelle dezent um
eine halbe Stunde verschlafen haben und dementsprechend auch erst um 11 Uhr am
Fuße des Berges ins Abenteuer starten konnten. Der Weg war zum Glück gut
ausgeschildert, dennoch gab es sehr steile Passagen und die Aussicht war
"solala", da wir durch eine zähe Nebel-/Wolkendecke wandern mussten
ehe sich für einige Minuten die Sonne zeigte. Da wurden dann auch die
meisten Bilder geschossen und dann wurde weiter geklettert. Es war richtig
anstrengend, schweißtreibend und ein wenig wie Joggen, nur
das es sich über mehrere Stunde erstreckte.
Leider haben wir es am Ende doch
nicht bis zum Gipfel
geschafft, weil wir es sonst nicht mehr bis zum Einbruch der
Dunkelheit ins
Tal geschafft hätten, aber immerhin kamen wir bis auf eine Höhe von 1400
Meter (das Tal lag auf 400 Metern),
wo eine Schild mit einem Auszug aus Darwins Tagebuch angebracht ist.
Dieser
war auch schon vor längerer Zeit an diesem Ort und hat damals die
Aussicht vom
Berg her genossen. Das haben wir leider nicht tun können aber trotzdem
war das
Gemeinschaftserlebnis sehr schön. Seit dieser Tour bin ich auf
alle Fälle der Auffassung, dass Wandern ein harter Sport ist und die
bequemen
Gedanken von früher sind nun dem Schweiß und der schweren Beinarbeit,
die
damit verbunden sind, gewichen. Am Montag waren wir alle ein wenig
kaputt und ich habe Muskeln in meinen Körper gespürt - beziehungsweise
Schmerzen gehabt - die ich vorher gar nicht kannte.
Leonie,
Rahel und Matze haben mir schon gesagt, dass sie den Berg - koste es
auch noch so viel Anstrengung - sobald wie möglich bezwingen wollen. Ich
bin gespannt, ob ich dafür die Motivation haben werde. Bei einer Tour
durchs Karwendelgebirge wäre ich aber bestimmt nochmal mit dabei! Ich
muss gestehen, dass ich während des Wanderns sehr oft an die guten alten
Zeiten in Südtirol und Österreich denken musste.
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Auf dem Weg in Richtung Gipfel |
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Kaum war die Sonne draußen, wurde auch schon fleißig "geknipst" |
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Darwin Schild |
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Bis ganz nach oben haben wir es leider nicht geschafft |
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Die letzten 750 Meter wären sehr steil geworden |
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Für kurze Zeit hat man sich wie in einem Flugzeug gefühlt |
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Aussicht ins Tal |
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