Bis jetzt war das Wetter in Valparaíso mäßig
bis gut und mit jedem Tag rückt der Frühling/Sommer näher. Seit dem 21. September ist kalendarischer
Frühlingsanfang und die Bäume in den Straßen fangen schon das Blühen an. Die
Wettervorhersage besagt heute, dass wir eventuell ab Mitte nächster Woche die
20 Grad-Marke „knacken“ werden. Zuvor müssen wir jedoch nochmal durch eine „nass-kalte“
Wetterperiode, die sich gestern Nacht mit konstantem Regen in der Hafenstadt festgesetzt
hat. Das war das erste Mal, dass es seit unserem Ankommen in Chile geregnet hat
und es regnet noch immer. Es ist fast ein bisschen idyllisch wenn man im Zimmer
sitzt und das Geräusch der Regentropfen hört wenn sie auf das Dach prallen.
Doch diese scheinbare „Idylle“ nahm ein frühes
Ende. Gestern gingen Matze und ich noch guten Mutes ins Bett und mit der
Geräuschkulisse des Regens war es auch kein Problem schnell einzuschlafen. Ich
wachte mehrmals in der Nacht auf, drehte mich in eine andere bequeme Position
und schlief sofort wieder ein. Doch als um 09:30 Uhr mein Handy klingelte wurde
ich hellhörig. Irgendwas stimmt da nicht! Normalerweise ist mein Wecker richtig
penetrant und laut, aber heute konnte man ihn kaum hören; er hörte sich so
dumpf an. Was ist passiert?
Dort wo jetzt die Töpfe stehen lag mein Handy. |
Ich nahm mein Handy vom Tisch und es war
pitschnass. Sofort unternahm ich „Erste Hilfe“ – Maßnahmen und trocknete es mit
dem Kissen ab. Dann wurde kurz auf dem Home-Button gedrückt und ich stellte
fest, dass der Bildschirm noch halbwegs funktioniert. In diesem Moment schoss
mir jedoch noch ein anderer Gedanke durch den Kopf: „ Mein Laptop liegt auch auf
dem Tisch! Oh Nein!“ . Ich sprang aus dem Bett und machte das Licht an. Der
halbe Tisch war nass und es tropfte von der Decke herunter. Ich begutachtete
meinen Laptop. Er stand gerade an der Grenze von nass, zu weniger nass und war
nur leicht „besprenkelt“. Puh! Glück im Unglück. Der Laptop funktioniert aber
mein Handy bereitet mir Sorgen. Die
Feuchtigkeit hat sich auch ins Gehäuse hineingezogen und die Lautsprecher
wurden in Mitleidenschaft gezogen. Für mich heißt es jetzt zunächst einmal
abwarten. Ich habe das „digitale Speichermedium“, mit dem man auch telefonieren
kann, in eine Tüte mit Reis gelegt und ausgeschaltet. Da bleibt es jetzt auch
noch die nächsten Tag und ich hoffe, dass es sich dann auch wieder anschalten
lässt.
So viel also zur Idylle und dem schönen
Plätschern des Wassers. Jetzt haben wir diese Idylle direkt in unserem Zimmer
und versuchen die kleinen „Wasserfälle“ (so schlimm ist es dann auch wieder
nicht) mit Töpfen aufzufangen.
Hoffentlich regnet es morgen nicht mehr!
Nach diesem Schock hieß es dann aber dennoch „Ran
an die Arbeit!“, denn heute war wieder Curso de Lideres. Das ist eine Mitarbeiterschulung
für Jugendliche und junge Erwachsene, die Mitarbeiter im YMCA werden wollen.
Dazu müssen sie diesen Kurs zwei Jahre lang jeden Samstag besuchen und es wird
über verschiedenste Themen diskutiert. Letzte Woche war zum Beispiel das Thema „Autoestima“
(deutsch: Selbstwertgefühl) dran. Diese Woche durften wir das Programm
vorbereiten und es ging darum, dass wir Deutschland vorstellen sollten. Dazu
hielten wir eine kleine Powerpoint-Präsentation und danach erzählte Susana über
ihre Erfahrung aus Deutschland. Zudem hatten wir die Möglichkeit unser Familien
und CVJM – Umfeld ein wenig darzustellen und man kam mit den Jugendlichen über
Unterschiede zwischen der CVJM-Arbeit in Deutschland und der in Chile ins
Gespräch.
Am Nachmittag
standen für mich heute hauptsächlich Haushaltstätigkeiten an: Wäsche
waschen, Einkaufen, etc. Nach all dem haben Rahel und ich entschlossen eine
Runde Volleyball zu spielen. Ganze zwei Stunden war das Training und die
Spieler/innen waren super nett und aufgeschlossen. Ich würde nicht behaupten,
dass es ein sehr anstrengendes Training
war, aber man konnte neue Leute kennenlernen und der Trainer kam uns voll und
ganz entgegen. Mal sehen, ob ich hier Volleyball für mich entdecke. Es gibt so
viele Sportarten, die angeboten werden und Basketball habe ich bis heute noch
nicht ausprobiert. Das steht dann nächste Woche an, nachdem ich seit vorgestern
auch einen Basketball habe.
So das war es von meiner Seite. Hoffentlich
konnte ich euch einen kleinen Einblick geben, wie ein Samstag in Chile für mich
aussieht.
Simon
10:30 Uhr klingelt der Wecker? Ist ja wie Urlaub! :-)
AntwortenLöschenGruß,
Michael