Vor knapp einem Monat hieß es Abschied nehmen
und die letzten Vorbereitungen für Chile treffen – jetzt bin ich schon seit
vier Wochen hier und bin immer noch drauf und dran, mich hier an die Kultur und
das Leben zu gewöhnen. Das fällt mir momentan nicht leicht, aber ich merke wie
es jeden Tag minimal besser wird und der Alltag langsam einkehrt, da wir diese
Woche zum Beispiel wieder die Sprachschule besuchten und am Nachmittag die
Projekte in Las Cañas und Placeres vorgestellt bekamen. Beides sind
Einrichtungen, in denen Armenspeisungen stattfinden und man im Anschluss mit
den Erwachsenen aber auch Kindern arbeiten kann. Wo und wann ich arbeiten
werde, steht noch nicht fest, wobei die Betonung auf „noch“ liegt. Wir werden
nächste Woche entscheiden, wer wo arbeitet und was für Angebote wir vor
Ort anbieten werden. Dazu also später mehr.
Ich hatte am Anfang kurz die chilenischen
Kultur erwähnt, die in vielen Dingen sehr anders ist und oftmals auch sehr
amüsant. Chilenen sind zum Beispiel super spontan und Meister im Improvisieren.
Das haben wir zu Genüge beim Grillen gemerkt als wir keinerlei Mobiliar für den
Garten hatten und am Ende trotzdem genug Stühle für alle auftauchten
beziehungsweise ein Tisch provisorisch aus alten Holzpaletten gebaut wurde.
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Zum Glück hatten wir einen Schraubenzieher |
Vor kurzem haben auch wir - Matze und ich - diese chilenische Ader in uns
entdeckt, da wir gerne ein bisschen mehr Ablagefläche in unserem beschaulichen Zimmer haben wollten. Was haben wir also getan? Draußen im Gang vor unserem Zimmer stand
ein kaputter Kleiderschrank, den wir neu für uns entdeckten. Als wir hier
ankamen haben wir ihn als Schrott abgetan und aus unserem Zimmer geräumt. Aber
mit der Zeit wird einem hier bewusst, dass jede Kleinigkeit noch weiterverwendet werden
kann. Seien es Werbegeschenke, ein alter Obstkorb,
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Unsere Ablagefläche zum Zusäg |
den man auf der Straße findet, oder alte Schubladen. So nahmen wir uns dem Kleiderschrank noch einmal an;
dieses Mal auf eine etwas grobere Art und Weise. Es ging den Schrank also an
den Kragen und wir zerlegten ihn in seine Einzelteile. Aus den Holzplatten kann
man noch so einiges rausholen. Dazu brauchte es aber das richtige Werkzeug, das
uns freundlicher Weise der Hausmeister Arturo zu Verfügung stellte. Mit Hammer,
Nägel und Säge bewaffnet machten wir uns daran nach dem „Do it yourself“-Prinzip
ein Regal über unseren Schreibtisch zu zimmern – mit beachtlichem Erfolg. Nach
über zwei Stunden war es fast fertig und gestern wurde es fertiggestellt.
Jetzt hat man gleich viel mehr Stauraum und wir hoffen, dass die Nägel in
der Wand halten und uns nicht eines Tages das Regal entgegenkommt.
Einige Bilder von unserem Basteln und Werkeln
stelle ich hier noch im Anhang mit rein.
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Das zukünftige Regal |
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Fast fertig! |
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Endprodukt |
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